Der Blick über den Flugplatz und über die Hochebene nahe Donaueschingen, die Baar, war eindrucksvoll. Eine kleine Privatmaschine startete gerade. Die Mittagssonne schien auf ihre weißen Tragflächen. Einen Moment sah ich der Maschine noch nach. Das war wirklich ein Traumtag. War aber auch ein Traumauftrag. Nicht nur wegen des Auftragsvolumen. 78 Duschen im Concorde Hotel in Donaueschingen, das aufwendig renoviert wurde. Jede Dusche eine Einzelanfertigung. Sondern vor allem wegen Zusammenarbeit mit der Bauleitung. Die war top. Traumhaft. So geht Zusammenarbeit auf Augenhöhe …
Keine Lösung von der Stange
Als wir zu dem Projekt dazu stießen, war der Umbau des Businesshotels schon sehr weit vorangeschritten. Eine Firma aus Österreich hatte die Renovierung der Bäder unter sich gehabt. Sie hatten bereits Glaselemente an die Wände montiert. Sah schick aus. Aber sie hatten nicht bedacht, dass dort noch Duschen hinsollten. Wie also die Duschen an den Wänden befestigen? So kamen wir ins Spiel: Denn Löcher in die Glaselemente aus Sicherheitsglas bohren, war nicht möglich. Es blieben nur die Möglichkeiten, die Duschen an der Decke aufzuhängen oder kleben.
Unser Klebetechniker überlegte sich eine Lösung, besprach diese mit unserer Konstruktion und Produktion. Die Lösung war machbar. Wir erhielten den Auftrag.
Da war was Gutes am Werk
Die sehr gute interne Zusammenarbeit unseres Teams setzte sich dann auf der Baustelle fort. Die Bauleitung war vom Fach. Sie wusste, wovon sie redet und worauf es ankommt. Sie war vor allem sehr lösungsorientiert und hatte auch keine Scheu, mit unangenehmen Themen offen umzugehen. So waren teilweise die Rückwände, an die wir dann die einzeln angefertigten Duschen klebten, von der österreichischen Firma nicht nach den für uns erforderlichen Anforderungen montiert. Die Aufgabe unserer Monteure wurde dadurch nicht leichter. Aber auch da fanden wir zusammen mit der Bauleitung Lösungen.
Die Zusammenarbeit hat richtig Spaß gemacht. Das ist häufig eben nicht so. Nicht alle Bauleitungen bemühen sich so um ein gutes Miteinander und Zusammenwirken aller Gewerke. Aber auf dieser Baustelle war was Gutes am Werk, wir fanden zusammen die besten Lösungen.
Auf gute Zusammenarbeit!
Diese für das ganze Projekt produktive Zusammenarbeit zeigte sich schon an Kleinigkeiten.
Auf der Baustelle waren zum Beispiel alle Zimmer gut beschriftet, so dass unsere Monteure immer wussten, wohin sie mussten. Zeit kostendes Rumfragen war nicht nötig.
Wir durften auch die normalen Fahrstühle benutzen, diese hatte die Bauleitung für uns freigeschaltet, um die Duschelemente in die Stockwerke zu transportieren. Das ist auch nicht selbstverständlich. Aus Angst vor Verschmutzung. Oder aus Angst, es geht etwas kaputt. Aber die Bauleitung vertraute uns. Eine enorme Erleichterung. Denn ansonsten hätten alle Glasduschen die Treppe hochgetragen werden müssen. Dafür hätten viel mehr Monteure vor Ort sein müssen. Von der Zeitersparnis mal zu schweigen.
Zusammenarbeit, die allen nutzt
Apropos Zeitersparnis: Weil die bauseitig montierten Rückwandverglasungen zum Teil wieder ausgebaut und geändert werden mussten, konnten wir unsere Duschen nicht in einem Rutsch einbauen. Was unter anderen Umständen an zwei Tagen passiert wäre, brauchte nun mehrere Tage. Dann hat die Bauleitung uns angeboten, dass wir in den Zimmern, die bereits fertiggestellt waren, kostenfrei übernachten können. Auch nicht üblich. Aber so konnten wir gleich am Morgen loslegen. Keine Fahrzeiten. Auch eine saftige Kostenersparnis.
Und für mich das i-Tüpfelchen auf dieser traumhaften Zusammenarbeit, bei der es immer um das Beste fürs Projekt ging. Auf Augenhöhe. Immer konstruktiv.
Und so in Gedanken riss ich mich von dem Anblick des sonnigen Mittags los, stieg zu meinen Kollegen in den Montagebus. Und während ein weiteres kleines Flugzeug sich zum Start bereit machte, ließ ich das Concorde Hotel und diesen schönen Auftrag hinter mir.
Nicole Hagedorn